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800.000 Soldaten für den Frieden – Europas größtes Sparprogramm (für die Realität)

  • Autorenbild: WatchOut News
    WatchOut News
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Europa hat endlich eine Lösung für den Ukraine-Krieg gefunden: Frieden durch Masse. Genauer gesagt durch 800.000 Soldaten.

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Denn nichts schreit so sehr nach Entspannung, Diplomatie und Versöhnung wie ein stehendes Heer von beinahe einer Million Menschen. Wer da noch Zweifel hat, denkt einfach zu klein.

 

Bleibt nur eine winzige Detailfrage: Wer bezahlt das eigentlich?

 

Die Ukraine sicher nicht. Die hat bekanntlich weder Geld noch Zeit, aber immerhin das Privileg, als geopolitisches Langzeitprojekt Europas zu fungieren. Vielleicht sollte man sich also schon einmal mental auf den „Ukraine-Soli“ vorbereiten – solidarisch, alternativlos und selbstverständlich befristet. Also bis auf Weiteres.

 

Manche Leser erinnern sich vielleicht noch an den Kalten Krieg. Damals hatte der Westen eine brillante Idee: Man rüstet sogenannte „Bollwerke gegen den Kommunismus“ auf, pumpt Geld und Waffen hinein und ist dann überrascht, wenn daraus später … nun ja … etwas anderes entsteht.

 

Ein Paradebeispiel: Persien, heute Iran. In den 1970ern hochgerüstet, eine der stärksten Armeen der Welt – und anschließend eine kleine ideologische Kurskorrektur samt Revolution. Aber wer will schon kleinlich sein, wenn Geschichte sich doch so charmant wiederholen lässt?

 

Diese bewährte Tradition führt uns nun zur Ukraine.

 

Während Washington und Moskau zumindest versuchen, die militärische Realität auf dem Schlachtfeld zur Kenntnis zu nehmen, arbeitet die europäische „Koalition der Willigen“ offenbar an einer modernen Neuauflage der Versailler Verträge – diesmal mit freundlicher Miene, aber ähnlicher Ambition. Dass so etwas historisch eher mittelgut ausgegangen ist, sollte man nicht überbewerten. Geschichte ist schließlich kein Lehrbuch, sondern eher ein Vorschlagskatalog.

 

Kernstück dieses Plans: 800.000 ukrainische Soldaten. Frieden braucht schließlich Personal.

 

Nun sind europäische Politiker bekanntlich großzügig, wenn es um Steuergeld geht – vor allem, weil es nicht ihr eigenes ist. Doch selbst unter diesem Gesichtspunkt wirkt es erstaunlich, dass offenbar niemand in Berlin, Paris, London oder Brüssel kurz den Taschenrechner im Smartphone bemüht hat. Denn Überraschung: Armeen kosten Geld. Viel Geld.

 

Vor dem Maidan lag die ukrainische Truppenstärke bei etwa 150.000 bis 200.000 Mann – also ungefähr auf deutschem Niveau. Kostenpunkt damals: rund 4,4 Milliarden Dollar jährlich. Das Ergebnis war eine unterbezahlte, schlecht ausgerüstete und strukturell desolate Armee. Aber keine Sorge: Genau das soll sich jetzt ändern.

 

Denn was Europas Kriegsenthusiasten planen, ist keine billige Lösung, sondern eine westlich hochgerüstete Armee mit gehobenen Standards. Selbst bei ukrainischen Löhnen kostet ein Soldat – inklusive Sold, Verpflegung, Unterkunft, Basisausrüstung und Verwaltung – mindestens 25.000 bis 35.000 Dollar pro Jahr.

 

Rechnet man das auf 800.000 Soldaten hoch, landet man allein bei den Personalkosten bei rund 24 Milliarden Dollar jährlich. Und das Beste daran: Das ist nur der Anfang.

 

Denn Panzer, Munition, Treibstoff, Ersatzteile und Logistik sind noch gar nicht enthalten. Selbst ohne NATO-Luxusausstattung kommen hier locker weitere 10 bis 20 Milliarden Dollar pro Jahr hinzu. Ausbildung, Kasernen, Infrastruktur, Offiziersschulen, Verwaltung? Ach, Peanuts – weitere 5 bis 10 Milliarden.

 

Macht in Summe 40 bis 55 Milliarden Dollar pro Jahr, im absoluten Sparmodus wohlgemerkt.

 

Selbst wenn man optimistisch davon ausgeht, dass die ukrainische Nachkriegswirtschaft auf ein BIP von 200 Milliarden Dollar anwächst, reden wir von bis zu 20 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung, die dauerhaft ins Militär fließen müssten. Für ein Land, das eigentlich Straßen, Häuser, Energieversorgung und Verwaltung wiederaufbauen müsste. Aber Prioritäten sind bekanntlich relativ.

Reparationszahlungen aus Moskau? Eher nicht. Aber träumen darf man ja.

 

Dass die Ukraine das nicht selbst finanzieren kann, ist selbst Menschen klar, die Mathe sonst eher als feindliches Konzept betrachten. Die logische Konsequenz: dauerhafte Vollalimentierung durch EU- und NATO-Staaten.

 

Keine Übergangshilfe. Kein Wiederaufbauprogramm. Sondern ein offenes, langfristiges Finanzierungsversprechen für einen hochmilitarisierten Frontstaat. Was früher die US-finanzierten Bollwerke gegen den Kommunismus waren, soll nun Europas Bollwerk gegen Russland werden – nur diesmal mit europäischer Haushaltslage und europäischem Selbstbewusstsein.

 

Angesichts klammer Kassen, Schuldenbremsen und Sozialabbau stellt sich nur eine Frage: Wie genau soll das bezahlt werden?

 

Merz, Macron, Starmer, Rutte, Kallas & Co. klopfen große Sprüche, stellen große Forderungen – und scheinen fest davon auszugehen, dass Moskau am Ende schon irgendwie die Rechnung übernimmt.

 
 
 

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