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Wall Street Journal: Schwere Vorwürfe gegen WEF-Gründer Klaus Schwab - Sexuelle Übergriffe und Diskriminierung

Autorenbild: WatchOut NewsWatchOut News

Aktualisiert: 3. Juli 2024

Kann es sein – Sexismus, Rassismus und Diskriminierung beim renommierten Weltwirtschaftsforum (WEF), dem Ausrichter des jährlichen Weltwirtschaftsgipfels in Davos („Great Reset“)?

In einem ausführlichen Dossier konfrontiert die amerikanische Tageszeitung Wall Street Journal (WSJ) die Institution und ihren Gründer und Vorsitzenden Klaus Schwab (86) mit eben diesen Vorwürfen.

 

Seit Jahrzehnten soll das im schweizerischen Genf ansässige Weltwirtschaftsforum mit rund 1000 Mitarbeitern Schauplatz sexueller Belästigung, rassistischer Benachteiligung, Altersdiskriminierung und eines vergifteten Betriebsklimas sein. Unter Schwab, der das WEF seit seiner Gründung 1971 führt, habe die Organisation „eine frauen- und schwarzenfeindliche Atmosphäre“ am Arbeitsplatz zugelassen, so das WSJ.

 

Die auch für ein solches Dossier außergewöhnlich umfangreiche Darstellung listet zahllose Beispiele, die, wenn sie wahr sind, selbst in „unwoken“ Zeiten für Empörung gesorgt hätten.

 

Das Wall Street Journal beruft sich auf „interne Beschwerden, E-Mail-Verkehr und Interviews mit Dutzenden derzeitigen und ehemaligen Forumsmitarbeitern und anderen mit den Praktiken des Forums vertrauten Personen“. Demnach sprachen die Journalisten mit mehr als 80 Mitarbeitern, deren Dienstzeit teils bis in die 1980er-Jahre zurückreicht.

 

Auf Abruf sexuell zur Verfügung stehen

Einige von ihnen hätten sich über das, was sie als gemeinsames Trauma beschrieben, in einer WhatsApp-Gruppe namens WEFugees ausgetauscht, der Hunderte ehemaliger Mitarbeiter angehörten. Geschildert werden unter anderem sexuelle Belästigungen durch leitende Angestellte, von denen einige heute noch beim Forum beschäftigt sein sollen.

 

Zwei Zeuginnen sagten, sie seien vor Jahren von VIP bei Forumstreffen unter anderem in Davos belästigt worden. Von weiblichen Mitarbeitern sei erwartet worden, dass sie den Delegierten auf Abruf sexuell zur Verfügung standen.

 

Bei zwei weiteren Vorfällen aus jüngerer Zeit reichten Mitarbeiter Beschwerden ein, nachdem weiße Forumsmanager in Gegenwart schwarzer Mitarbeiter das N-Wort verwendet hatten. Schwarze hätten formelle Beschwerden eingereicht, weil sie bei Beförderungen übergangen oder in Davos nicht berücksichtigt worden seien.

 

Einmal habe Schwab seinen Personalchef angewiesen, eine Gruppe von über 50 Jahre alten Mitarbeitern zu entlassen, um das Durchschnittsalter der Belegschaft zu senken. Der Personalchef, ein ehemaliger Weltbank-Mitarbeiter, habe sich widersetzt und sei wenig später von Schwab entlassen worden.

 

Pikant sind die Enthüllungen auch dadurch, dass die Organisation, die vor allem durch ihre jährlichen VIP-Treffen in Davos bekannt ist, sich in vielen Belangen die Verbesserung der Welt zur Aufgabe gemacht hat. Eine der WEF-Wortprägungen, „The Great Reset“, also der große Neustart, hat es zu zweifelhafter Berühmtheit gebracht.

 

Verschwörungstheoretiker unterstellen immer wieder, das Forum plane die Schaffung des „Neuen Menschen“ in einer durch und durch woken, progressiven Welt.

 

Auch die Gleichstellung der Geschlechter steht ganz oben auf der WEF-Agenda. So veröffentlicht das Forum einen jährlichen „Global Gender-Gap Report“, in dem über die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter berichtet wird.

 

Dem Wall Street Journal zufolge stammen einige der Misshandlungsvorwürfe von ehemaligen Mitgliedern des Teams, das diese Berichte erstellt.

 

Eine Mitarbeiterin, die in den 2000er-Jahren in Genf arbeitete, bestätigte zwar, dass Schwab zu keinem Zeitpunkt die Grenze zum körperlichen Kontakt mit ihr überschritten habe, aber seine anzüglichen Bemerkungen und sein Verhalten seien „eine schreckliche Sache, die man als Frau durchmachen muss“.

 

Forumsteilnehmer hätten dem WSJ berichtet, Schwab habe immer gern attraktive Menschen eingestellt, die dann in der Regel auch in Davos dabei gewesen seien.

 

Ehemaligen WEF-Führungskräften zufolge war die Atmosphäre dort „reif für sexuelle Belästigung“. Mehrere Mitarbeiter hätten sich bei ihnen über unangemessenes Verhalten beschwert. Es habe sogar einen Begriff für sexuelle Kontakte zwischen VIP und Forumsmitarbeitern gegeben: „white on blue action“, nach der Farbe der von den VIP und den Mitarbeitern getragenen Abzeichen.

 

„Hohe Werte, gründlicher Untersuchungsprozess“

 

Dem am 1. Juli veröffentlichten Dossier ging offensichtlich eine umfangreiche Korrespondenz zwischen dem WSJ und dem Weltwirtschaftsforum voraus. Das Forum habe ein Interview mit Klaus Schwab abgelehnt. Forumssprecher Yann Zopf habe erklärt, der Beitrag im Wall Street Journal stelle „unsere Organisation, Kultur und Kollegen, einschließlich unseres Gründers“ falsch dar.

 

In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem WSJ habe das Forum bezeugt, dass es „sich selbst und seine Mitarbeiter an hohe Werte hält, mit vertraulichen Berichtswegen und einem gründlichen Untersuchungsprozess“. Schwab habe nie eine Altersgrenze für Mitarbeiter eingeführt. Im Gegenteil habe er in Zusammenarbeit mit dem Personalleiter versucht, Mitarbeitern den Einsatz über das normale Rentenalter hinaus zu ermöglichen.

 

Das Unternehmen widersprach der WSJ-Darstellung und erklärte, dass es keinerlei Toleranz gegenüber Belästigung oder Diskriminierung zeige und auf alle eingegangenen Beschwerden angemessen reagiert habe. Seit 2020 seien drei Fälle von Rassendiskriminierung gemeldet worden. Man habe diese jeweils gründlich untersucht und entsprechende Maßnahmen ergriffen.

 

In einem Memo an die Mitarbeiter vom 21. Mai, so das Journal, habe Schwab angekündigt, als geschäftsführender Vorsitzender zurücktreten zu wollen.

 

Diese Ankündigung kam wohl, nachdem Schwab in einem Brief an den Herausgeber und Chefredakteur WSJ seine Bedenken bezüglich der bevorstehenden Veröffentlichung mitgeteilt hatte.

 

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