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Ukrainer sind die größte ausländische Sozialhilfeempfängergruppe in Deutschland

Autorenbild: WatchOut NewsWatchOut News

Aktualisiert: 21. Sept. 2023

Menschen aus der Ukraine machen fast 30 % aller ausländischen Sozialhilfeempfänger in Deutschland aus.

Die in Deutschland lebenden Ukrainer haben sich zur größten Gruppe von Ausländern entwickelt, die auf staatliche Sozialleistungen angewiesen sind, berichtete die Bild-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Von den 5,5 Millionen Sozialhilfeempfängern in Deutschland habe nur etwa die Hälfte die deutsche Staatsangehörigkeit, berichtete das Blatt. Im März 2023 waren laut BA-Migrationsmonitor fast 2,6 Millionen Menschen, die staatliche Regelleistungen beziehen, Ausländer.

Mit einem Anteil von rund 30 Prozent stellen Ukrainer den größten Teil der nichtdeutschen Sozialhilfeempfänger. Syrer bilden mit weiteren 20 Prozent die zweitgrößte Gruppe. Nach Angaben der Bundesregierung erhalten 65,6 % der in Deutschland lebenden Ukrainer - das sind 707.700 Personen - finanzielle Unterstützung vom Staat.

Mehr als die Hälfte aller in Deutschland lebenden Syrer und 47,1 % der Afghanen seien ebenfalls auf das deutsche Sozialsystem angewiesen, berichtet Bild. 5,3 % der Deutschen selbst seien Sozialhilfeempfänger.

Personen, die Anspruch auf Sozialhilfe haben, erhalten im Durchschnitt 502 € (554 $) pro Woche für eine alleinstehende Person und 451 € (497 $) pro Person für ein Paar. Personen mit Kindern erhalten zusätzlich 318 € (350 $) und 420 € (463 $), je nach Alter des Kindes. Der Staat übernimmt auch die Kosten für Miete, Heizung und Ausbildung der Anspruchsberechtigten.

Asylbewerber und Personen mit dem so genannten "geduldeten Aufenthalt" können je nach den Umständen zwischen 369 € (407 €) und 410 € (452 €) pro Woche erhalten, gegebenenfalls zuzüglich 278 € bis 364 € (306 € bis 401 €) pro Kind. Nur wer in Deutschland offiziell Asyl erhält, kann dann "Regelleistungen" beantragen.

Diese Regelung betrifft jedoch nicht die Ukrainer. Nach den bestehenden Regelungen müssen sie keinen Asylantrag stellen und haben automatisch Anspruch auf reguläre Sozialleistungen, so Bild. Berlin hat im diesjährigen Haushalt insgesamt 43,8 Milliarden Euro (48,3 Milliarden Euro) für Sozialleistungen und damit zusammenhängende Kosten bereitgestellt, berichtet das Medienhaus.

Der Generalsekretär der größten deutschen Oppositionspartei, der Christlich Demokratischen Union, Carsten Linnemann, kritisierte das bestehende System. Der konservative Politiker forderte eine "grundlegende" Überarbeitung des Sozialsystems, das seiner Meinung nach stärker auf die "Integration" der Einwanderer in den deutschen Arbeitsmarkt ausgerichtet sein sollte.

"Wir haben einen Fachkräftemangel und gleichzeitig etwa 2,5 Millionen Arbeitslose sowie ein hohes Maß an Zuwanderung in das Sozialsystem", sagte er und forderte die Regierung auf, mehr zu tun, um "so viele Menschen wie möglich aus dem Sozialhilfesystem heraus und in den Arbeitsmarkt zu bringen".

Eine kürzlich gemeinsam von mehreren deutschen Forschungsinstituten und dem Bundesamt für Migration durchgeführte Umfrage ergab, dass nur 18 % der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland einen Arbeitsplatz gefunden hatten. Gleichzeitig gaben 44 % von ihnen an, dass sie gerne im Land bleiben würden. Die Zahl der Bleibewilligen ist um fünf Prozentpunkte gestiegen, gegenüber 39 % bei einer Umfrage im letzten Sommer.

Deutschland hat seit dem Ausbruch des Konflikts vor anderthalb Jahren mehr als eine Million Ukrainer aufgenommen. Der große Zustrom von Ukrainern hat die größte Volkswirtschaft der EU stark belastet.

Im Oktober 2022 warnten 23 Gemeindevorsteher im ganzen Land, dass die lokalen Behörden alle Ressourcen zur Unterstützung der Neuankömmlinge ausgeschöpft hätten. Im Februar 2023 forderte Innenministerin Nancy Faeser eine gleichmäßigere Verteilung der ukrainischen Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedstaaten.

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