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Rote Linien überschritten: Warum Russland zurückschlägt

Nach dem ukrainischen Terroranschlag auf die Krimbrücke schlägt Russland zurück und bombardiert Stromversorgung, Kommunikation und Kommandostellen in der Ukraine.

Die Meldungen westlicher „Experten“, die russische Armee sei am Ende, werden gerade eindrucksvoll als entweder Dummheit oder Kriegspropaganda entlarvt. Der Akt von Staatsterrorismus der Ukraine gegen die Krimbrücke war die Rote Linie, vor deren Überschreitung Russland immer gewarnt hat. Nun schlägt Russland zurück. Zum Verständnis dessen, was gerade passiert, müssen wir uns die Chronologie des Konfliktes noch einmal anschauen.

Die Vorgeschichte

Der Maidan 2014 war keine „demokratische“ Revolution, sondern ein vom Westen – vor allem den USA – organisierter Putsch gegen den, laut OSZE, demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch. Die Ereignisse des Jahres 2014 habe ich in meinem Buch über die Ukraine-Krise im Details aufgearbeitet.

In der Folge des Putsches haben sich die Gebiete in der Süd- und Ostukraine erhoben und die Krim hat sich in einem Referendum für die Wiedervereinigung mit Russland entschieden. Auch in anderen Gebieten fanden Referenden statt, die Russland damals jedoch nicht anerkannt hat.

Die ukrainische Putsch-Regierung hat im April 2014 die Armee gegen die mit dem Putsch unzufriedenen Bürger im Osten und Süden des Landes in Marsch gesetzt. Bei der entscheidenden Sitzung des ukrainischen Sicherheitsrates war der damalige CIA-Chef anwesend, der sicher kein unbeteiligter Zuschauer bei dieser Entscheidung gewesen ist.

In dem darauf folgenden Bürgerkrieg hat die ukrainische Armee die Aufstände von Odessa über Cherson und Saporoschje bis Mariupol gewaltsam niedergeschlagen und ein rassistisch-nationalistisches Terrorregime errichtet, in dem Andersdenkende gnadenlos verfolgt wurden und in dem in den folgenden Jahren alles Russische verboten wurde. Sogar ein Rassengesetz nach Vorbild der Nürnberger Gesetze der deutschen Nazis wurde in der Ukraine eingeführt.

Im Februar 2015 wurde das Minsker Abkommen unterzeichnet, das die Ukraine jedoch zu keinem Zeitpunkt umgesetzt hat. Russland hat trotzdem acht Jahre lang geduldig verhandelt und den ukrainischen Beschuss der Zivilisten im Donbass mit geballter Faust in der Tasche hingenommen. Russland hatte bis zuletzt die Hoffnung, dass Kiew und der Westen doch noch zur Vernunft kommen und eine Verhandlungslösung möglich sein würde.

Die Eskalation

Nach der Wahl Bidens zum US-Präsidenten begann die Eskalation, die schon im April 2021 fast zu einem Krieg geführt hätte. Damals haben die USA die Ukraine jedoch noch einmal zurückgepfiffen. Das Kiewer Regime hat unterdessen jede demokratisch gewählte Opposition ausgeschaltet.

Im Laufe des Jahres 2021 wurde die NATO-Präsenz in der Ukraine massiv verstärkt und der Beschuss des Donbass verschärft. Russland hat immer wieder auf seine Roten Linien hingewiesen, die der Westen jedoch ignoriert hat. Im November 2021 schließlich haben Deutschland und Frankreich das Minsker Abkommen offiziell beerdigt, was die westlichen Medien jedoch verschwiegen haben.

Im Dezember 2021 hat Russland einen letzten Versuch unternommen, die Krise noch diplomatisch zu lösen, und der NATO und den USA ultimative gegenseitige Sicherheitsgarantien vorgeschlagen, die unter anderem einen Abzug der NATO aus der Ukraine und einen Verzicht der NATO auf weitere Osterweiterungen vorgesehen haben. Im Falle einer Ablehnung durch den Westen hat Russland offen eine „militär-technische“ Reaktion angekündigt.

Die USA haben schon im Januar 2022 das Lend-Lease-Gesetz eingebracht, das die Belieferung der Ukraine mit Waffen gegen die „russische Invasion“ geregelt hat, die es zu dem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht gegeben hat. Daher war es keine Überraschung, dass der Westen die gegenseitigen Sicherheitsgarantien zum Monatswechsel Januar/Februar 2022 abgelehnt hat. Damit war die Entwicklung schon vorgezeichnet.

Die ukrainische Militärdoktrin sah offen und offiziell eine militärische Rückeroberung der Krim vor und als der ukrainische Präsident Selensky am 19. Februar 2022 auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter dem Beifall der westlichen Würdenträger die atomare Bewaffnung der Ukraine ankündigte, waren die Würfel gefallen.

Am 21. Februar 2022 hat Putin die Donbass-Republiken anerkannt und Beistandsabkommen mit ihnen geschlossen. In seiner Rede dazu hat Putin Kiew deutlich vor den Folgen einer weiteren Eskalation gewarnt. Kiew hat den Beschuss auf zivile Ziele im Donbass danach aber noch einmal demonstrativ erhöht.

Am 24. Februar hat Putin in einer weiteren Rede den Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine zur Beendigung des Krieges im Donbass und zur Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine verkündet.


Die Militäroperation

Russland hat der Ukraine bewusst nicht den Krieg erklärt, sondern von einer „Militäroperation“ gesprochen. Russland sah sich nicht im Krieg mit der Ukraine oder den Ukrainern, sondern mit dem Nazi-Regime in Kiew. Russland setzte darauf, dass ein massiver Einmarsch dafür sorgen würde, dass die radikale Regierung entfernt wird und sich eine gemäßigte Regierung bilden würde, die einer Neutralität der Ukraine zustimmen würde. Das Ziel Russlands war nie, die Ukraine zu bekämpfen, sondern zu erreichen, dass die Ukraine ein neutraler Staat ohne ausländische Truppenpräsenz wird.

Diese Rechnung der russischen Regierung ging nicht auf, das Regime in Kiew hat sich an der Macht gehalten und wurde vom Westen massiv unterstützt. Bei Verhandlungen Ende März schlug Kiew selbst vor, die Krim als russisch anzuerkennen und die Neutralität des Landes festzuschreiben. Dann aber kam, fast wie gerufen, das angebliche Massaker von Butscha und Kiew hat sein Angebot auf Druck des Westens wieder zurückgezogen. Seitdem ist die Losung in Kiew und im Westen, dass die Entscheidung auf dem Schlachtfeld fallen müsse.

In der Folge wendete sich das Blatt, denn den etwa 100.000 russischen Soldaten standen mit der Zeit etwa 700.000 mobilisierte ukrainische Truppen und westliche Söldner gegenüber. Hinzu kam, dass die USA der Ukraine mit online Geheimdienstdaten und Planungshilfe bei Offensiven halfen. Außerdem wurde die Ukraine mit allem bewaffnet, was die kollektive NATO an Waffen aufbringen konnte. Russland war de facto im Krieg mit dem kollektiven Westen. Russland geriet dann in die Defensive.

Im Westen freute man sich über die ukrainischen Erfolge und feierte die angebliche Schwäche der russischen Armee. Man verschwieg den Menschen im Westen in dem Freudentaumel jedoch, dass die russische Armee sich unter den Bedingungen der Militäroperation selbst Grenzen auferlegt hatte und quasi „mit angezogener Handbremse“ kämpfte.

Russlands härtere Gangart

Der ukrainische Terroranschlag auf die Krimbrücke war eine weitere Rote Linie, die Kiew überschritten hat. Darauf hat Russland am 10. Oktober reagiert, indem es in der ganzen Ukraine die Stromversorgung, die Eisenbahn, die Kommunikation und militärische Kommandopunkte bombardiert hat.

Entgegen den Horrormeldungen aus dem Westen war Russland zuvor vorsichtig vorgegangen und hatte den Angriff auf solche Infrastruktur vermieden, obwohl eine funktionierende Stromversorgung, intakte Eisenbahnlinien und der Verzicht auf ukrainische Kommandostellen der ukrainischen Armee massive militärische Vorteile geboten haben. Russland hat, das haben viele Analysten in Russland für naiv gehalten, offenbar immer noch darauf gesetzt, dass sich im Westen der gesunde Menschenverstand durchsetzen möge und hat sogar die militärischen Rückschläge im Gebiet Charkow ohne Gegenwehr akzeptiert.

Wie Russland weiter vorgehen wird, werden wir bald erfahren, denn während ich dies schreibe, tagt der russische Sicherheitsrat. Vielleicht wissen wir danach mehr.

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