"Schöne neue Welt" oder einfach nur der normale Irrsinn? Täglich ist man als Medienkonsument mit Meldungen aus allen möglichen Themenbereichen konfrontiert, die man vor wenigen Jahren noch als Satire verbucht hätte. Wir präsentieren hier in loser Folge eine kleine Auswahl aktueller Fälle.
Das ARD-Mittagsmagazin präsentierte am 4. Oktober seinen Zuschauern einen Einblick in die nüchterne Alltagsrealität deutschen Pflegepersonals, fernab der Elfenbeinturmsicht politischer Entscheider zum Thema Migration und "Wir haben Platz"-Solidaritätsfraktionen in der Bevölkerung.
Regelmäßige Fortbildung ist auch weiterhin wichtig in medizinischen Berufen. Diese bezog sich jedoch in dem belastenden Berufsalltag – bis zur jüngsten Dynamik im Umgang mit Angehörigen – nicht auf den persönlichen Eigenschutz bei der Arbeit am Patienten.
So heißt es erläuternd zum Beitrag:
"Eine Klinik in Leverkusen gibt ihren Mitarbeitern mittlerweile Deeskalationskurse."
Die Redaktion hätte die anscheinend vorliegende Notwendigkeit auch schärfer, also ehrlicher, formulieren können: "Selbstverteidigung, wie schütze ich mich vor Messer- und weiteren Attacken gegen meine Person":
Der gesamte deeskalierende ARD-Beitrag ist leider nur für irritierte und besorgte "GEZ"-Zahler bis zum 11. Oktober 2024 in der Mediathek abrufbar. (sehe Video unten).
Im Februar dieses Jahres informierte die Pressestelle der AOK:
"Gewalt gegen Pflegepersonal: Tausende Fälle jedes Jahr."
Die "Deutsche Krankenhaus Gesellschaft (DKG)" bestätigte im April:
"DKG zu Übergriffen auf Klinik-Beschäftigte. Krankenhaus-Personal deutlich stärker von Gewalt betroffen."
Hamburg, Bremen und Niedersachsen hatten aktuelle Berichte zu Übergriffen gegen medizinisches Personal vorgelegt. So gab es laut Hamburger Senat in den vergangenen fünf Jahren jeweils etwa 100 Übergriffe allein in Kliniken.
Auch in Berliner Krankenhäusern war demnach "Gewalt gegen Beschäftigte des Gesundheits- und Pflegebereichs Ende Januar Thema im Innenausschuss des Senats".
194 Fälle von Körperverletzungen und Übergriffen registrierte die Berliner Polizei im Jahr 2023.
Demnach gaben 73 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser der DKG an, dass "die Zahl der Übergriffe in ihren Häusern in den vergangenen fünf Jahren mäßig (53 Prozent) – [also kontinuierlich(?)] – oder deutlich (20 Prozent) gestiegen ist".
So lautete am 1. Oktober eine themenbezogende Schlagzeile, die neue Normalität bestätigend:
"Clan-Angriff in Essener Krankenhaus: Nach dem heftigen Angriff auf Mitarbeiter des Elisabeth-Krankenhauses in Essen, zieht das Klinikum nun harte Konsequenzen."
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